Zwangsstörung? Ja, das habe ich schon öfters gehört, aber was ist das eigentlich?

Isabel Wienberg im Mai, 2019
Sehr häufiges Händewaschen, weil man Angst hat, man könnte sich anstecken. Vor der Haustür drei Mal bis zwanzig zählen, sonst verunglückt die eigene Mutter. Zwangshandlungen und Zwangsgedanken können in unterschiedlichen und vielfältigen Formen auftreten. Aber was ist Zwang eigentlich?
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Sehr häufiges Händewaschen, weil man Angst hat, man könnte sich anstecken. Vor der Haustür drei Mal bis zwanzig zählen, sonst verunglückt die eigene Mutter.

 Zwangshandlungen und Zwangsgedanken können in unterschiedlichen und vielfältigen Formen auftreten. Aber was ist Zwang eigentlich?

Es sind Wiederholungen von Verhaltensweisen oder gedanklichen Handlungen. Diese treten als Reaktion auf Zwangsgedanken oder strengen Regeln auf. Das Ziel ist es Unwohlsein, gefürchtete Ereignisse oder Situationen vorzubeugen. Dabei besteht jedoch kein realistischer Bezug zu dem, was versucht wird zu neutralisieren oder zu verhindern. Der Inhalt von aufdringlichen Gedanken bspw. „ Ist der Herd wirklich aus?“, bei denen uns unwohl ist, sind ganz normal. Entscheidend ist nicht der Gedanke, sondern wie darauf reagiert wird und wie die Gedanken interpretiert werden. Bei Personen mit Zwangsverhalten werden die Gedanken negativ missinterpretiert. Als Folge erlebt die Person Angst und Unruhe. Damit sie wieder Kontrolle herstellen kann, wird Zwangsverhalten ausgeführt. Was jedoch die negative Missinterpretation erhöht und somit wird Zwangsverhalten verstärkt.

In Kürze: Zwangshandlungen/-gedanken entstehen aus normalen Alltagsgedanken, die negativ interpretiert werden, Unwohlsein, Angst und Anpassung hervorrufen, welches mit Hilfe von Zwangsverhalten abgebaut werden soll. Daher geben Zwangshandlungen Betroffenen ein gutes Gefühl, weil es sie beruhigen. Ziel der Behandlung ist es negative aufdringliche Gedanken erleben zu können, ohne sich von ihnen stören zu lassen.

Bei kleinen Kindern können Zwangshandlungen ohne Zwangsgedanken auftreten. Bei frühem und heftigem Beginn mit phasischem Verlauf sollte PANDAS (pediatric autoimmune neuropsychiaric disorders associated with streptococcal infetions) abgeklärt werden.

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